Dieses Wochenende wussten weder Mann noch ich, was es denn zu speißen geben sollte. Auf die meisten Vorschläge hatten wir in der Regel beide keine große Lust, bis dann Männe einfiel, dass wir lange keine Schnitzel mehr hatten. Tatsächlich gab es die letzten am Schnitzelgedenktag zu Big Boss‘ Todestag im Januar und da im Netto Schnitzel Mangelware war, gab es da sogar eher vermehrt Kotelett denn Schnitzel. Damit war der Löwenteil schon mal geschafft, doch was dazu?
Ich wollte gerne Rotkohl, da ich den recht gern esse – Mannmann wollte aber Pommes und da passt dann der Kohl nicht mehr. Er fing dann schon wieder mit blanchieren an, aber auf die Gemüsesorten hatte ich wiederum wenig Appetit. Also schlug er Paprikasalat mit Zwiebeln vor, ich Gurkensalat mit Sahne und am Ende einigten wir uns auf Tomaten. ¯\_(ツ)_/¯
Also sorgte ich dafür, dass wir die nötigen Materialien im Haus hatten – wobei da nicht wirklich viel fehlte – und Mannmann sollte die Küche bereinigen, damit ich da werkeln kann. Ich verließ mich da auf ihn, da er einen ungemein starken Ordnungszwangdrang hatte und die Küche recht chaotisch aussah. Wir stellen benutztes Geschirr nämlich immer erst mal auf die Arbeitsfläche und den ersten den es stört, darf es dann in die Geschirrspülmaschine packen. In der Regel ist er das – dafür erwische ich das Ding dann immer sauber, wenn ich dann mal was rein stellen will und darf erst mal leer räumen. Das liegt nebenbei nicht daran, dass Mannmann die einfach anstellt und dann nicht leer räumt sondern daran, dass er sie vorher hat laufen lassen, weil sie voll war und ich eher zufällig was reinstellen will, wenn sie am auslüften ist.
Aber irgendwie… naja… ich weiß nicht:

Aufgeräumt ist anders.
Ich schiebe es aber einfach mal auf den Wasserkern, denn heute kam der Neue und er war soooo aufgeregt, endlich wieder im Wellenbad schlafen zu dürfen. Trotzdem half er dann noch nach meinen Protest. Er hang einen gelben Sack in den dafür vorgesehenen Behälter und warf die Aluschale weg. Um Tetris Geschirrspülamschine einräumen durfte ich mich kümmern. Manchmal will ich ihn ja…
Aber gut. Nach dem ich meinen heiß geliebten Tomatensalat (nun auch mit Bildern!) mit nur 20 Tomaten und 5 Mozzarellakugeln (he, Mann wollte auch was ab!) fertig hatte, machte ich mich also an die Schnitzel.
Dazu sei gesagt: Viele Leute – eigentlich alle die ich kenne – machen die Schnitzel irgendwie anders als ich. In der Regel werden sie dann trockener, dünner und fade. Wie sie das schaffen? Kein Plan. Schnitzelmachen hab ich von Mama gelernt und die hat es sich vor ihrer Bekanntschaft mit Mr. „Ich zieh schon rechtzeitig raus!“ selbst beigebracht – also lange vor Internet, Wende und michse da. Dafür sind die dann immer saftig, dick und einfach besser. (Tatsächlich bestelle ich mir keine Schnitzel mehr auswärts, da sie mir einfach nicht munden)
Im Prinzip einfach: Schnitzel nicht verkloppen (das arme Fleisch!), drei oder mehr rohe Eier ohne Schale in einen tiefen Teller geben, dieses salzen und pfeffern und noch andere Gewürze nach Lust und Laune (ich mach gerne Paprika und einen Hauch Muskatnuss dran) und mischen. Auf einen flachen Teller Semmelbröselmehl verteilen und einen dritten, flachen Teller leer dabei stellen. Nun die Schnitzel erst ins Ei, dann von beiden Seiten in das Mehl und dann auf den Teller packen. Fertig. Ich versuche dabei zu vermeiden, dass die Kanten der Schnitzel mit den Bröselmehl in Kontakt kommt, weil ich das einfach schmackhafter finde (kann aber auch ein Spleen meinerseits sein).
Anschließend werden die Schnitzel wie üblich bei mittelhoher Hitze (bei unserem 12stufigen Herd nehme ich die 8, sobald das Öl heiß ist; bei meiner Mutter mit 3 Stufen (und halben Stufen dazwischen) 2,5) gebraten, bis sie irgendwas zwischen Goldgeld und Braun sind.
Da Mannmann und ich sehr genügsam sind, hatten wir entsprechend wenig Schnitzel:

Dazu gab es dann noch eine kleine Schüssel Salat Tomamozzi:

Und Mannmann machte sich noch eine (eher günstige) Flasche Wein auf, die nun schon etwas länger in seinem gut sortierten Weinregel stand. Er begründete das mit „zur Feier des Tages“ – der Anlass war, dass er nun endlich wieder im Wasserbett schlafen könne – das dritte mal in seinem zweiwöchigen Urlaub, was wirklich bitter ist. Denn Montag muss er wieder ran. Arme Sau!
