Urlaubsbericht

Keine Sorge, ich lebe noch. Der Oktober ist nur erschreckend anstrengend. Erholsam. Und Anstrengend.

Mannmann hat seit Monatsanfang Urlaub und verbietet mir zu kochen, was ich essen mag. Nicht, dass ich wirklich drunter leiden würde – aber er will halt immer mitessen, wenn ich was koche und er mag nicht alles, was ich mag. Ergebnis: Wir bestellen eher, als das ich koche und meistens gab es Abends Tomamozisalat.

Der größte Nervfaktor bisher dürften aber die vergangenen zehn Tage sein. Da waren wir nämlich auf Kur. Okay – Urlaub. Aber für mich war das Kur.

Der von Oben – einer der besten Freunde vom Kerl – wollten nämlich in den Urlaub nach Italien. Aber sie haben einen 11 Jahre alten Wolfsspitz, den man eine lange Fahrt zur Urlaubsbetreuung oder gar zum Urlaubsort nicht zutrauen mag. Wir gut, dass sie in Bad Schwartau wohnen – den Ort, den Mannmann als künftigen Wohnort auserkoren hat. Und wie gut, dass ich unbedingt einen Hund will. Und wie überaus gut, dass ich den Hund kenne.
Also boten wir uns absolut selbstlos als Hunde- und Haussitter an. *hust*

Kommen wir zur Familie:
Der von Oben ist die zweitkleinste Person innerhalb seiner Familie. Was das bei einer Größe von 187cm heißen mag, darf jeder selbst entscheiden. Er hat drei Stiefkinder, der Älteste in meinem Alter, das Küken Anfang 20. Er arbeitet im ähnlichen Beruf wie Mannmann und ist dessen vergangener und (hoffentlich) zukünftiger Chef, wenn dann beide auch diverse Firmenwechsel hinter sich haben.
Die von Oben ist die kleinste Person der Familie, aber auch sie ist über 180cm hoch. Sie arbeitet im pädagogischen Bereich.
Die drei Kinder kenne ich kaum – außer, dass sie hoch gewachsen sind, sind sie mir absolut unbekannt.
Und dann gehört da noch Tumor dazu. Tumor ist die besagte Hundedame, 11 Jahre, Wolfsspitz und trägt tatsächlich den selben Namen wie meine Quasinichte Tumörchen. Zur besseren Unterscheidung lasse ich hier die Verniedlichung weg, auch wenn die Ganzkörperfellträgerin diese absolut verdient.

Spitze wurden einst als Haus- und Hofhund gehalten und dienten dort als lautgebende Wachhunde. Daher sind Spitze als Kläffer verschrien, auch wenn man das nicht einfach so bevorurteilen sollte. Denn Spitze kläffen nicht einfach nur – sie haben sogar bestimmte Bellmuster für bestimme Menschen. So verbellen sie jedes Individuum vollkommen anders, wodurch man als Besitzer schon weiß, wer vor der Tür steht, ohne durch den Spion zu schauen.
Natürlich müssen Spitze entsprechend trainiert werden, damit sie vom einfachen Lautgeben nicht ins Kläffen hineingeraten. Das ist aber ein Menschenproblem.

Tumor nun ist anders. Sie bellt nämlich nicht. Oder – nur sehr, sehr selten. Vielleicht war das der Grund, warum man sie vor Jahren im Wald angebunden hat – ohne Wasser und Futter – wo sie nur mit viel Glück gefunden und ins Tierheim gebracht wurde. Einen anderen Grund kann es einfach nicht geben. Sie ist ein einfacher, lieber, liebesbedürftiger, ruhiger und verschmuster Hund. Sie will einfach nur zwei Dinge: Ihrer Familie gefallen und immer dabei sein. Nein, sie jault nicht, wenn man sie alleine lässt (auch wenn ihr das nicht gefällt) – aber sie ist immer in den Raum, wo auch Leute sind. Dort legt sie sich dann in eine Ecke und döst. Mittendrin muss dann nämlich auch nicht.
Insofern hatte der von Oben echt Glück, so einen wunderbaren Hund zu bekommen. Und es zeigt, dass nicht nur Problemtiere im Tierheim landen.

Genug geschwärmt.
Tumors anstrengende Marotten sind ihre Bettelei um „lass uns Gassi gehen“ und ihre Verfressenheit. Sie hätte auch ein guter Labrador werden können. Wegen Letzteres muss man ihr Futter sehr gut einteilen, damit sie nicht adipös wird. Nicht weiter tragisch. Ersteres ist… anstrengend. Sie gibt ein seltsames Heuljaulen von sich, eine Art Weinen, das nicht unbedingt laut ist – aber was sie zur Not auch eine Stunde lang in wechselnden Tonlagen durchziehen kann. Bei uns hielt sich das noch in Grenzen, aber den von Oben hat sie ganz gut erzogen damit. *kicher*

Dreimal täglich bin ich mit der Dame raus gegangen. Im Schnitt war ich gut drei Stunden am Tag unterwegs, meistens im Wald. Es war herrlich. Und bestätigt mir, dass ich einen Hund haben sollte. Als Bewegungsmotivation, als Freund, als Begleiter, als Freund. Den Hund da lassen zu müssen, hat geschmerzt. Finanziell ist er aber einfach nicht drin.
An einem Tag waren wir an der Ostsee und haben sich einen lauen Wind um die Nase wehen lassen. Dort fand ich auch eine nette Fischverkäuferin, die extra nochmal einen Fisch warf, damit ich tolle Fotos von fressenden Möwen machen konnte. Leider sind die Bilder nichts geworden. Mit Bewegungen im Bild hab ichs nicht so. 😦
Trotzdem: tolle nette Fischdame!
Kulinarisch war die Woche eher langweilig. Das Highlight war wohl die original VW-Currywurst samt passenden Ketchup, den ein Bekannter von Mannmann und dem von Oben mitgebracht hatte. Aber hey… wir wollten entspannen, nicht fressen.

Warum das dann anstrengend war?
Ich kann meinen Kopf nicht ausschalten. Davor hatte ich Angst, mit dem Hund zu versagen. Angst, dass er Giftköder aufnehmen könnte. Angst, dass irgendwas anderes mit dem Hund wäre. Angst, dass ich mich nicht zum rausgehen bringen kann.
Mittendrin hatte ich Angst, meine Kamera zu zücken, wenn ich tolle Motive fand. Angst, dass ich den Hund falsch füttere. Angst, dass ich ihr wehtue, wenn ich ihr Fell bürste.
Ein wenig war ich daher froh, als ich Sonntag wieder im Auto saß. Aber das traurige Auge überwiegt dann doch mehr.

Und anstrengend wird es auch ab Mittwoch. Dann geht es zu Mannmanns Familie. Zur Geburtstagsparty von Freunden mit jeden Mengen Fremden (zu der ich mich weigere), zum Geburtstag meines Schwiegervaters und – allen voran – zum endlich life kennen lernen der Besseren. Und Tumörchen. Ich habe solche Sorge, dass wir uns im echten Leben deutlich weniger vertragen als im Chat. Das wir eine Freundschaft verlieren. Mannmann hält mich für bekloppt. Er meint, dass das nicht passieren kann, so wie wir immer lästern. Aber ANGST ist eben trotzdem da.
Ansonsten will ich noch in den dortigen Zoo.
Ach… und für Tumörchen habe ich bereits ein riesiges Wolfsplüschtier gekauft. Muss ja noch mehr wolfsverrückte geben als nur mich.

flickr

Und er Preis geht aaaaaan….

Der Preis für die sinnvollste Therapiesitzung geht aaaaan
meinen Psychodoc. Anstatt zu therapieren haben wir über den Norden, die Kirche, Politik, Gehaltsgefälle und ähnliches gesprochen. Das therapeutischte, was da heute war, war mein Gang zum Klo, weil die Wassertabletten machen, was sie sollen.

Der Preis für die nervigste Person im Raum geht aaaaan
die Fremde auf der Arge. 30 Minuten stand ich da und hab gewartet, dass sie am einzig offenen Schalter fertig wird. Nachdem ich anfing mit zu zählen, hat sie sieben mal gefragt, ob sie den Antrag auch wirklich nur online machen könne, hat sieben mal betont, dass sie das nicht wünscht, fragte neun Mal nach der Arbeitgeberbescheinigung und ob ein handgeschriebener Wischzettel nicht reichen würde, wollte zweimal auf Toilette gehen und fand die Positionierung der WC-Räume im Vergleich zur Männertoilette frauenfeindlich (das sie sich bei einer Frau aufregte, interessierte sie nicht) und sagte 45 Mal „Ich bin voll empört!“.
Nebenbei stand ich 8 Meter hinter ihr – gehört hat man sie aber wahrscheinlich noch im Stockwerk über uns. Ich wollte nicht lauschen, ich wurde dazu gezwungen!

Der Preis des besten WTFs-Moments sowie der Preis des lustigen Hundes geht aaaaan
einen Hund. 😉
Als ich ihn zuerst wahrnahm, lief der Hund hinter einer Hecke an der Seite seines Frauchens. Irgendwas kam mir seltsam vor, aber ich wusste nicht was. Der Hund war ein normaler Goldy. Fell, Farbe, Gesicht, Schnauze, Ohren, Umfang, Länge, Schwanz… alles stimmte! Aber trotzdem ist irgendwas seltsam… Frauchen schien aber auf einer Treppe zu gehen, der Hund eine Stufe drunter, vielleicht war das die Anom… Moment… da ist doch gar keine Treppe?
In den Moment war die Ecke zu Ende und ich musste viermal hinschauen, weil ich es nicht glauben konnte. Da hatte jemand dem Goldy die Beine abgetrennt und als Ersatz die Beine eines Corgis dran gebaut. Ernsthaft. Das sah so dermaßen unproportional aus!
Alternativ könnte der Golden Corgi auch an Mikrosomie leiden, wobei mir neu wäre, dass Hunde dies ohne gezielte Zucht auch können. Leider hatte ich mein Handy nicht zur Hand, den Hund hätte ich zu gerne fotografiert.

Der Preis des Alles erledigt geht aaaaan
Mich! Attest vom Arzt bezüglich gesundheitlicher Gründe für die Kündigung sowie die Bescheinigung der Krankenkasse habe ich heute brav zur Arge gebracht. Und persönlich abgegeben – nur dadurch konnte ich Miss Feministin erleben.

Und der Hauptpreis für höchste Einwirkung geht aaaaan
Die Sonne. Ich bin nur von @home zum Psychodoc, von dort zur Arge und dann wieder @home gelaufen. Habe mich insgesamt eine Stunde im Freien aufgehalten und dabei bewusst den Schatten gesucht.
Trotzdem wurde ich zu Hause massiv müde, musste spontan kotzen, mir war schwindlig, ich stand total neben der Spur, hatte einen dumpfen Tinnitus und hatte höllische, über den gesamten Schädel inklusive in den Augen verteiltes, iburessistende Kopfweh und wandernde Nackenschmerzen, die ich nur durch 1h lauwarmes Wasser über den Schädel laufen lassen therapieren konnte. Herzlichen Glückwunsch, sie haben einen Sonnenstich gewonnen. Sobald ich wieder halbwegs fit war, habe ich auch meinen Salzhaushalt wieder aufgepeppelt (getrunken habe ich genügend – während der Kopfdusche). Inzwischen bin ich wieder fast voll da – nur die Erschöpfung macht sich bemerkbar – so ein Sonnenstich ist ungemein anstrengend für den Körper.

Das zeigt mir nur wieder, das mein Hang, die heißen Tage im Haus zu verbringen, eine gute Idee ist. Ich vertrage Hitze einfach nicht. Klar – meine Haut reagiert super auf Sonne und wird so richtig schön braun (auch ohne Umweg über Sonnenbrand), aber schon ein Grad mehr als 23°C machen mich körperlich fertig. Ab 24°C brauch ich nicht mehr in einen See oder Swimmingpool springen – ich bin selber einer. Und zwar so stark, dass ich auf meinem Handrücken zusehen kann, wie sich der Schweiß aus den Poren drückt. Ernsthaft. Da nützt mir auch ein frischer Wind nichts, der die Temperatur nach unten verfälscht. Ich werde also weiterhin die Sonne meiden (hat auch den Vorteil, dass ich nicht oder kaum braun werde – entgegen den seit Jahren modischen Trend finde ich helle Haut deutlich schöner – und nur natürliche dunkle Hauttöne (also ohne Solarium/Sonne dunkel). Aber nicht diese „oh schaut, war am Wochenende den ganzen Tag draußen und bin nun schwarz!“-Farbtöne (Alternativ: orange bis gelbe Haut bei chronischen Solariumbesuchern, die jegliches Gefühl für gesunde Bräune verloren haben).

PS: Alle Links von Wikipedia, Bilder stammen von den Einträgen Corgi und Golden Retriever der besagten Seite!

Mein Hund, dein Hund (2)

Über den Stress mit dem Geld hab ich das vollkommen vergessen! Mal sehen, ob es da auch wieder was mit Enrage kommt. 😉

Die erste Familie ist auf jeden Fall interessant. Sie haben sich drei Hunde angeschafft. Zwei davon sind sogenannte Problemhunde, die äußerst bissig waren. Der Rotti trägt dabei rund um die Uhr Maulkorb.
Ich bin kein Maulkorbgegener. Das bringt nicht nur den Menschen Sicherheit sondern durch aus auch dem Hund. Jeder Hunde sollte an einen Maulkorb gewöhnt sein, weil es immer mal Situationen geben kann, wo sie diese tragen müssen. In der Bahn gibt es zum Beispiel Maulkorbpflicht. 😉
Der Führungsstil des Hundebesitzers ist durchaus konsequent, der Hund muss gehorchen. Mag etwas „zu viel“ wirken, aber gerade bei „Problemhunde“, die oft einfach nur megaunsicher sind, sind feste Regeln einfach wichtig. Damit gibt man ihnen die Sicherheit, die sie benötigen und sie lernen, dass man sich an den Mensch orientieren können, wenn sie mal nicht weiter wissen.

Dem entgegen steht natürlich wieder der krasse Gegensatz. Hundeopi der rund um die Uhr verwöhnt wird – inklusive Karneval. Kleidung für Hunde… schwieriges Thema. Bei manchen Rassen durchaus Pflicht. Nach Operationen und ähnlichen ein wirklich gutes Hilfsmittel. Aber einen Golden Retriever ankleiden… ährm… äh… okay. Man darf gespannt sein. 😉

Fies: Der Verwöhner hat Angst vor Rottis.
Ah – nun wird erklärt, dass der Rotti und der Labby nur dann Maulkörbe tragen, wenn Fremde in der Nähe sind – also in der Regel ohne Maulkorb im Haus sind und nur wegen dem Filmteam „gesichert“ sind. Sinnvoll! So weit hatte ich dann auch wieder nicht gedacht.
Auch mein Held – der Tierarzt – erklärt kritisch wie er das findet und wie er die amtlichen Regeln bezüglich der Listenhunde findet. Kein wunder das ich den sympathisch finde – unsere Meinungen decken sich wirklich zu 100%.

Der Verwöhner kommt natürlich nicht mit den strengen Stil des Problemhundehalters klar. Das überrascht mich nicht – die meisten Hundehalter scheinen diesen autoritären Stil einfach nicht zu mögen. Auch die „Spiele“ die er mit den Hunden macht, werden nicht so ernst genommen. Der Rotti soll Herrchen zum Beispiel zum Autoführen, während dieser eine Augenklappe trägt. Beim ersten Mal habe diese Übung wohl 4 Stunden gedauert. Okay. Extrem. Aber dennoch gutes Gehirntraining für den Hund.
Dann massiert Rottihalter den Rotti – Verwöhner findet das nicht gut, denn das wäre Aufgabe der Tierärzte.
Es wurde direkt der Tierarzt gezeigt, der kurz vorm Lachflash stand wegen dieser Behauptung. Liebe Tierhalter: Lasst euch mal von einen Physiotherapeuten für Hunde zeigen, wie ihr eure Tiere massieren könnt. Das kann man selber machen. Und die Hunde finden das gut.

Funfakt: Er hat ein Poster mit der ersten Überschrift: Lymphsystem des Menschens. Direkt darunter die Überschrift: Das Skelett des Hundes. Es ist scheinbar nur ein Poster und nichts überhangenes. Lol.

Auch die Problemhunde haben innerhäuslich Grenzen – sie dürfen nicht in jedes Zimmer – hier ab der Treppe. Ist natürlich voll dämlich, sagt der Verwöhner.
Und auch das Fressen wird moniert. Die armen Hunde bekommen nur einmal am Tag eine große Menge anstatt dreimal am Tag verteilt. Die armen Tiere leiden!
Liebe Leute. Man kann einen Hund auch mal einen Tag lang NICHT füttern, ohne das sie eingehen. Ehrlich. Eine Fütterung am Tag – in entsprechender Menge – reicht durchaus aus. Wenn man dann noch im Training mit Futterbelohnung arbeitet, das sie sich erarbeiten können, langt das dreimal. Ehrlich. Traut euch!

Aber wirklich hat mich die Reaktion des Verwöhners echt nicht überrascht. Konsequenz und feste Regeln sind auch in Rütters Hundeprofi immer ein schwieriges Thema – weil die Halter denken sie schaden den Tieren…

Tag 2 – Konsi (von Konsequenz) beim Verwöhner.
Erstes Thema: Futter. Verwöhner kauft irgendwelches Tierfutter aus dem Discounter. Hrm. Hrmmm. Okay.
Outsch! Der Hundeopi hat einen massiven Tumor in der Schnauze. Dieser wurde einmal weggelasert und bei Wiederauftritt… ignoriert. Okay, man war beim Tierarzt. Der hat aber richtig gesagt, dass man das großflächig entfernen müsste, um die kranken Zellen komplett loszuwerden ooooder eine Chemo, für die der Hund schon zu alt ist. Anstatt einfach mal einen anderen Tierarzt zu besuchen… wird ignoriert. Mein Tierarztheld ist begeistert. Nicht.

Dann geht man direkt mit dem Goldy los. Konsi mahnt wegen Magendrehung. Durchaus korrekt und eine Gefahr. Aber Tierarzt erklärte auch direkt nach: DIESER Goldy ist davon nicht betroffen. Zu alt, zu gemütlich.
Im Gassigang wird nicht gespielt – Hund darf selber machen. Okay, das machen viele Halter, das Konsi am liebsten Jagdspiele mit den machen würde (er jagd den Hund oder der Hund ihn – übliche Hundespiele) wurde gesagt. Dann verhält sich der Hund beim Koten auffällig – nicht nur das er Durchfall hat und dabei auch unverdaute Sachen auswirft – sein Penis lagert sich dabei vor. Leute, das ist nicht normal. Verwöhner hat sich nie Gedanken gemacht. Okay… der hat ja nur nen Tumor, der ja nur metastisieren kann…

Wieder zu Hause lernt man Verwöhners Lebensgefährten kennen (schon wieder Schwule?!), der deutlich konsequenter ist. Man merkt das. Schon allein wie der Hund auf ihn reagiert.
Kommentar Tierarztheld (ich find den echt super): „Hunde haben einen Intelligenzquotienten eines zwei bis dreijährigen Kindes, bin ich voll überzeugt! Und daher wissen sie auch, bei wem man fragen muss um sein ja zu bekommen!“
Das merkt man dann auch bei anderen Themen wie der Sache mit der Verkleidung oder Hund im Bett.

Bei Hund im Bett kam dann etwas, wo ich den Konsi mal widerspreche. Nebenbei auch der Tierarzt. Hunde im Bett hat nichts mit Dominanz zu tun. Klar, wenn man den Hund das verbietet, ist das durchaus dominant – aber der Hund wird nicht sagen „Hey, ich Cheffe!“, nur weil er im Bett liegen darf. Nicht, wenn der ganze Rest stimmt. Statt dessen fördert das die Rudelbindung. Wir liegen doch auch lieber mit unseren Partnern im Bett, Wölfe und Hunde eben auch. Daher sollte man das nicht negativ werten, auch wenn man den eigenen Hund selbst nichts ins Bett lässt. Sieht natürlich anders aus, wenn der Hund dann meint, das Bett gegen die Menschen zu verteidigen, aber das war hier nie der Fall.

Tag 3 – Aussprache.
Die werden sich nicht groß einig. Zu unterschiedlich die Gemüter, zu unterschiedliche Sicht auf die Hundehaltung.
Erster Schreck: Rotti findet den Goldy doof. Lautstark, knurrend, vorbreschend. Okay. Hunde müssen sich nicht mögen und so – aber irgendwie gab es hier eine Enttäuschung, nachdem er seine Hund ansonsten immer recht gut in Griff hatte. Aber da hat er nun was, woran er arbeiten kann. Später verstanden sich die Hunde dann etwas besser.
Im Gespräch merkte man wieder die massive Diskrepanz der beiden Halter. Konsi macht sich unheimlich viele Gedanken über alles – vom passenden Spielzeug bis zu jeder noch so kleinen Regeln. Verwöhner… äh… lest einfach die nächste Zeile:
Verwöhner: „Klar könnte ich qualitatives Futter kaufen, aber wir machen es einfach nicht!“ Dafuq!? Und das nur, weil der Hund das tolle Futter genauso schlingt wie das billige Futter. Arrrrrgh.

Angeblich wären dann Konsis Hunde unglücklich, weil sie nicht alles dürfen (wunderschöner Konter: „Nur weil ich mich nackt ausziehen will um glücklich zu sein, darf ich das trotzdem nicht, weil ich gerade mitten in der Stadt stehe!“) und Verwöhners Hund leidet wegen den Tumor.

Ja, ich bin mal wieder auf der Seite der Konsequenz. Sorry. :/

Feedback: Mein Hund, dein Hund

Als ich letzte Woche bei den Eltern war, konnte ich auch mal wieder durchs aktuelle fernsehprogramm zappen. Mache ich normaler Weise nicht, da ich keinen Fernsehen habe und meine Serien über Stream beziehe.
Dabei bin ich auf Vox auf die neue Serie „Mein Hund, dein Hund“ gestoßen und bin natürlich direkt hängen geblieben. Immerhin ist der Hundeprofi eine der Sendungen, bei denen ich mir freiwillig das wirklich hässliche Streamingangebot der RTL-Gruppe – TV-Now – antue. Hundeprofi gibt es halt nur da. Und „Mein Hund, dein Hund“ leider auch.

Die Sendung wagt den Mix zwischen Laien-Hundeprofi und Frauentausch. Zwei Hundehalter schauen sich einen Tag lang die Erziehungsmethoden und Alltag des jeweils anderen an und am dritten Tag gibt es Feedback. Die Hunde bleiben natürlich in ihren Rudeln aber man bringt gezielt Gegensätze zueinander.
So waren es in der ersten Folge eine Schutzhundausbilderin mit mehr als 5 Hunden (allessamt diverse Schäferhunde, z.B. Deutscher oder Belgier ) und einem schwulen Pärchen mit verwöhnten Basset.
Die Schutzhundausbilderin geht dabei mit sehr strengen und klaren Ton voran, die Hunde wissen aber, was sie zu tun haben und haben eine Beschäftigung. Dafür teilen sich die meisten Hunde einen kleinen, wirklich kleinen, Hof samt Schweinestall, während die beiden Lieblinge mit ins Haus dürfen. Zur Schutzhund-Ausbildung kann man sagen was man will, aber die Haltungsform fand ich äußerst kritisch.
Der Basset dagegen durfte den ganzen Tag im Friseurladen (ja, die beiden Männer haben ein wenig die klassichen Klischees bedient), wurden hier und da verwöhnt und musste nur dann hören, wenn man gerade was tolles in der Hand hat (wie Cerberus quasi, nur mit mehr Ohr pro Ohr).

In der gestrigen Folge stießen eine Pudelzüchterin, die auch ehrenamtlich in der Rettungshundestaffel arbeitet, auf eine Familie mit zwei Verwöhn-Wauwaus.
Während die Züchterin mit ihren Königspudelrüden auch auf Ausstellungen ging (was nun mal zur Züchtung im Verein irgendwie dazu gehört), belächelt die zweite Familie dies. Dafür darf der Minihund (k.P. was das ist) der Verwöhnfamilie auf die Couch, während der Goldy („Mann wollte einen großen Hund.“) nicht mal die Ecke betreten darf. Sie erklären es zwar als „Schutzsone“ für Minihund, was ich durchaus wichtig finde – jedes Tier braucht seinen eigenen Ruheort, an den er sich zurück ziehen kann – aber das Sofa ist mal so ziemlich das schlimsmte, was man machen kann. Während nämlich alle mit Mini-Hund kuscheln, wird Goldy ausgeschimpft, wenn er zu Nahe kommt.

Dazu sind beide Tiere nicht ausgelastet und bekommen keine echte Regeln. Ziehen an der Leine, damit Herrchen hinterher fliegt? Ist nicht schlimm, nehmen wir die Zugleine, damit er das noch mehr lernt. Mini-Hund, der angeblich nicht gern Gassi geht (ernsthaft?), kennt dafür keine anderen Hunde und verbellt die massivst. Ich glaube Rütter würde gerne in den Fernsehen springen, wenn er diese Familie sieht. *g*

Im Gegenzug jammern die beiden Besitzer dann genau über die Pudel. Die alle drei natürlich geschoren sind. Liebe Hunde-Unkenner und Pudel-Feinde: diese Hunde MÜSSEN geschoren werden, das sind nämlich super Allergikerhunde: sie werfen ihr Fell nicht ab… aber die Haare wachsen und wachsen und wachsen – muss also ab. Über die Sinnhaftigkeit der Löwenschur (DIE Vorurteilfrisur, wenn man an Pudel denkt) kann man streiten – hier spielt aber auch die Arbeit als Deckhund und Ausstellung eine Rolle, was man nicht vergessen darf.
Nichts desto weniger waren die beiden Verwöhner furchtbar bevorurteilt. Pudel sind nur „schickimicki“, dass das aber ECHTE Arbeitshunde sind, die ausgelastet werden wollen (und müssen), da denkt keiner dran. Im Prinzip behaupten sie sogar, dass ein Königspudel nicht wirklich für den Rettungsdienst geeignet sei – obwohl Pudel höchst intelligent sind. Ernsthaft.
Dann haben die drei Pudel mit Frauchen gespielt – und zwar wirklich schön, aktiv, begeistert, schnell – und den beiden Verwöhnern ist das zu hektisch, zu schnell, zu gefährlich. Und dann haben die sich einen GOLDEN RETREVIER angeschafft. Einen begeisterten Apportierer, Sporthunde, Viel- und Gerneschwimmer, Staubsauger beim Fressen usw. usf. – herrlich dumm. Sorry!
Dann mäkeln sie auch noch über den Welpenauslauf. Weil da ein Trampolin steht. Oder ein Tunnelelement. Leute, das muss so! So werden die Welpen am besten auf den Alltag vorbereitet (okay, über die gewählten Objekte kann man letztlich streiten, aber wichtig ist es!). Und dann jammern sie, dass Obst und Gemüse pürriert wird – das kann der Hund doch so essen. Wer das wirklich glaubt: Nicht wirklich. Hunde brauchen zwar pflanzliche Kost, aber ihr Verdauungstrakt ist nicht wirklich darauf ausgelegt. Wilde Verwandte nehmen die pflanzlichen Anteile durch die Gedärme ihrer Beute zu sich. Vorverdaut. Und damit halt pürriert. 😉

Aber ich rede mich in Rage. Man merkt – ich kann Hundehalter, die sich nicht mit Hunde beschäftigen, nicht ausstehen. Also das ein Hund durchaus seinen Kopf durchsetzen darf und auch mal verwöhnt wird… okay. Aber hier wird ja wirklich gar nichts für die Hunde gemacht.

Aber es geht nicht nur um diese beiden Parteien – es kommen noch mehr. Ein paar (hundehaltende) Zuschauer gibt es auch noch, die sich die Sendung quasi vorab ansehen, dabei gefilmt werden und die Handlung kommentieren. Anbei zwei ältere Herrschaften, beides Jäger, einer Tierarzt samt Jagdhund, die ich zum Teil feiere. Die Ansprüche, die sie stellen, decken sich nämlich mit meinen und speziell der Tierarzt haut ab und zu mal spotttrocken irgendwelche Kommentare raus… herrlich. Aber auch zwei ältere Mopsbesitzer, Mutter und Sohn (hoffe ich) mit zwei Hunden (davon einer ein „Haarwunder“), eine Standardfamilie mit Retriever (Labrador?) und zwei Zwillingen mit Goldy (? Geraten), die mir höchst unsympathisch sind (sie wirken nach Hüttidüh!).

Insgesamt:
Bleibt die Frage, inwieweit da das eine oder andere gescriptet ist. Das passiert gerne bei solchen Sendungen. Und dann wird immer ein Buhmann gesucht (wie hier die beiden Verwöhner) und wenn diese nicht zu finden sind, dann werden eben Auflagen gegeben. Ist so bei Frauentausch, ist so bei Schwiegertochter gesucht, wird sicher auch bei Mein Hund, dein Hund so sein.
Ich werde mir die Serien dennoch weiter anschauen. Einfach weil man so auch mal Einblicke in andere Erziehungswege findet. Und ja, auch wenn es gescriptet sein sollte, das kann man sehen. Außerdem kann man tolle Hunde schauen! *.*
Die Pudelbesitzerin macht das zum Beispiel toll. Sie weiß ganz genau, wie ihre Hunde wann reagieren, hat klare Regeln aufgestellt und liebt ihre Hunde heiß und innig.

PS:
Königspudel würde mir nebenbei als eigener Hund auf gefallen. Das sind so schöne und stolze Tiere. Okay, ich würde auf die Löwenschur verzichten, da mir die nicht gefällt (und wie der Tierarzt so treffenden sagte: „Also aus medizinischer Sicht sollte man das im Winter nicht machen – aber ansonsten… wems gefällt und es spricht ansonsten nichts dagegen!“). Interessanter Weise erkennen viele „Pudel sind hässlich!“-Leute erfahrungsgemäß Pudel mit Naturschur oft gar nicht – schon öfter erlebt, wenn ich Pudel schauen wollte. 🙂

PPS:
Wird aber trotzdem Eurasier. Spitze sind halt doch besser als Pudel. ;D

PPPS:
Am Ende erklärte der Verwöhner (Lehrer), dass man nur trocken füttern sollte, weil im Nassfutter Bakterien und so sind, die das Verhalten des Hundes negativ beeinflussen (Richtung Wolf)…
Kommentar der Mopshalterin: „Ich hoffe, dass der nicht Biologie-Lehrer ist!“
„Hannebücher Schwachsinn!“ vom Tierarzt.
„Oh bitte sei gescripptet!“ – die Unsoziale.

PPPPS:
Uff… Viele Links!
Die meisten führen auf die entsprechenden Wikipediaartikel!
Das Löwenschurbild stammt von Urpudel

Hundeanschaffung – Finanzielles (Update)

Ha! Laut einer Nochbewohnerin des Hauses zieht nun ein Pärchen hier ein, dass bereits einen Hund hat. Damit fällt Mannmanns Argument „ich bin definitiv gegen einen Hund!“ weg. Er will eigentlich selber einen Hund – bzw. ist der Idee nicht abgeneigt – hat aber die Sorgen dass da etliche Sachen an ihm hängen bleiben und besonders die Tierarztkosten hat er da im Verdacht. Sollte ich also wirklich entscheiden einen Hund zu kaufen, würde er mir die Genehmigung verweigern und die Zustimmung aller Mieter muss gegeben sein, damit hier Hunde gehalten werden dürfen.

Da er schlecht verweigern kann, wenn schon ein Wuffel hier ist, fällt ihm damit das Hauptargument weg. Aber er hat sich schon was neues ausgedacht:
„Spar das Geld für den Hund, die Kastration und zwei größere OPs, dann solls mir egal sein!“

Okay… das wird nicht einfach. Ehrlich nicht. Aber jetzt habe ich ja eine Motivation und so habe ich mir mal eben ausgerechnet, was ich auf jeden Fall haben sollte… und damit ich es nicht vergesse:

ca. 1.000 1.250€ Welpe
ca. 250€ Kaution für GU des Welpen bis 18. Lebensmonat
ca. 400€ Grundimmunisierung und Wurmkur (sofern ich die wischiwaschi-Kommentare richtig interpretiert hab)
ca. 300€ Kastration
ca. 200€ für kleine Eventualitäten
ca. 50€ für das Chippen (Pflicht)
ca. 50€ für Sachkundenachweis (Pflicht)
ca. 70€/Jahr für Impungsauffrischung
ca. 80€/Jahr für Hundesteuer
ca. 50€/Jahr für Hunderversicherung (Pflicht)

2.000€ sollte ich also vor der Anschaffung auf der hohen Kante haben. Dazu kommen 200€ pro Jahr für die laufenden Kosten. 60€ pro Monat wird in der Regel für Futter angerechnet. Ohne da jetzt weiter drauf einzugehen, würde ich hier trotzdem eher 100€ ansetzen. Leinen, Halsbänder, Spielzeug und Kisschen gehören auch noch dazu, lässt sich aber schwer als Preis fest machen… aber zumindest für den Erstkauf würde ich mal 200€ beanschlagen.
Und dann kommen noch mal 1.000€ als OP-Polster oben drauf – denn man weiß ja nie… auch wenn meine Wunschhunderasse scheinbar nach wie vor noch relativ gesund ist (zumindest finde ich keine typische Rasseerkrankungen wie beim Schäferhund).

Das ist nen ganz schöner Hapen… aber… jetzt hab ich ja eine Motivationsbasis. Mal sehen wie blöd Mannmann schaut, wenn ich sage „Ich hab das Geld!“ 😀