Was die Zukunft bringt (Arge)

Ich bin immer wieder erstaunt, wie engagiert die Arge-Mitarbeiter hier sind. Da hab ich schon deutlich schlimmere Erfahrungen in anderen Arge-Einrichtungen gemacht.
Heute sollte ich mich nämlich zwecks Gespräch bei meiner Betreuerin vorstellen. Bzw. bei der Vertretung, denn „meine“ ist nach wie vor im Urlaub. Dieses Mal hatte ich aber jemanden, der das Gesundheitswesen regelmäßig vertritt, womit sie schon mal besser beraten konnte als die spontane Vertretung von vor zwei Wochen.

Das erste Thema das wir hatten, war dann auch gleich meine Gesundheit. Mir wurden schon beim ersten Mal Unterlagen für den medizinischen Dienst mitgegeben, die ich nun brav ausgefüllt wieder mitbrachte. Sie war begeistert – manchen müsste man da wochenlang nachrennen. Aber ich WILL ja arbeiten – und will vor allem wissen, was ich noch darf und was nicht.
Danach ging es weiter mit was ich so rechnete und was ich will. Und ich fragte gleich, was ich machen soll, wenn man mir Stellen von der Arge zuschicken würde, wo ich mich bewerben soll.
Die Antwort war super: Ich solle auf Seite 2 schauen, ob da was von Rechtsbelehrung oder ähnliches stehen würde. Wenn nein, dann muss ich mich nicht bewerben. Dann ist das quasi ein „Schau mal, haben wir gefunden, was denken sie davon?“-Schreiben. Wenn ja, dann soll ich mich einfach melden, dass das momentan nicht geht und erst die Begutachtung ansteht. Wenn dann natürlich die Hammerstelle dabei ist, wäre mir niemand böse, wenn ich mich bewerbe. Perfekt. 🙂

Kurz danach kam dann noch ein zweiter Betreuer dazu. Der betreut das Gesundheitswesen von der Arbeitgeberseite her. Mit anderen Worten: Der ist Schuld an die „Hier Stelle, bewirb dich (vielleicht)!“-Schreiben. Auch den informierte ich bezüglich meiner Wünsche und er musste lachen. Durch Zufall waren Minuten vorher zwei Stellenausschreibungen eingegangen, die diesen Wünschen mehr oder weniger entsprechen. Die eine Stelle ist etwas weiter weg, die andere Teilzeit. Ich solle aber mal drüber nachdenken und er schickt mir die Sachen zu. Beides medizinische Schreibkräfte, von daher eigentlich perfekt. Auch wenn die Teilzeitstelle aus finanzieller Sicht fast schon ausgeschlossen ist. Aber auch da zeigt der werte Herr sich verständnisvoll.

Zuletzt hat man dennoch über meine Bewerbungsunterlagen rüber geschaut (und hat sich ausführlich und positiv über meine „da hab ich mich schon beworben“-Tabelle Marke Eigenbau geäußert – die gibt es zwar auch über die Arge, aber die würde kaum jemand vernünftig ausfüllen) und hat hier und da noch was verbessert. Außerdem habe ich erfahren, dass ich bei großen Arbeitgebern, also Krankenhäusern, ruhig die billigen Klemmmappen nutzen soll, weil diese Klappmappen zwar schön sind aber auch umständlich. Also für die Arbeitgeber. In kleinen Praxen soll ich dann die guten Mappen aufbrauchen, da diese noch nicht so wirklich weg davon sind. Aber auch hier würde mir durch die alte Mappe kein Nachteil entstehen. Außerdem kein Hochglanzpapier, bei dem einen oder anderen würde man sich inzwischen sogar über Recyclingpapier – also das beige, dass man auch bei der Arge sieht – freuen, weil es nachhaltig ist. Geil. Ich werde trotzdem weiterhin weißes, normales Papier nutzen und meine Beraterin fand das auch noch besser. In fünf bis zehn Jahren könnte man sich aber wahrscheinlich bedenkenlos mit Recycling bewerben und würde dann mit Kusshand genommen.

Als letztes Thema war dann mein ALG-Antrag. Da ich da am Anfang leichte Probleme hatte, wollte ich wissen, ob man den Antrag auf mich zurückführen könnte. Nicht das es schief geht, weil die eine Stelle auf die Arbeitgeberunterlagen und die anderen auf meine Unterlagen wartet. Das konnte sie mir leider nicht beantworten, weil sie die betreffenden Unterlagen nicht einsehen könne. Statt dessen hat sie aber ein Eilt-Ticket dafür fertig gemacht und vermerkt, dass man kurz via E-Mail informieren sollte, ob die Unterlagen eingegangen sind. Da ich die Sachen schon am 02. Mai fertig gemacht hatte, sollte ich in der 21., spätestens aber in der 22. Kalenderwoche einen entsprechenden Bescheid bekommen.

Das Fazit aus dieser halben Stunde:
Geil! Mir wurden ein paar große Brocken vom Herzen genommen, ich fühlte mich verstanden und aufgehoben. Wenn jetzt der Antrag nochankommt, damit ich Wohngeld beantragen kann, ist auch die letzte Hürde genommen.

Im Anschluss habe ich mich damit belohnt, dass ich mein Fahrrad zum Fahrradladen gebracht hab. Wenn ich es selbst nicht schaffe, die Bremsen festzuziehen, macht das eben der Profi. Nun ist es wieder verkehrstüchtig. Und ich habe die Bestätigung, dass ich DRINGEND was machen muss. Oder es fliegen schon wieder die richtigen Pollen rum, so dass ich dadurch kaum Luft bekommen habe. Aber ich tippe eher auf „ich bin zu fett“. 😦

92,54€

Das ist absoluter Rekord für einen normalen Einkauf – zumindest bei mir. Mannmann kommt regelmäßig drüber. Allerdings sind die Einkäufe auch streng aufgeteilt. Ich kaufe alles, was gerade akut benötigt wird, wobei er in der Regel den teuersten Posten bezahlt, seit dem ich krank/arbeitslos bin. Er macht den großen Monatseinkauf. Und kommt da regelmäßig über 200€. Ein weiterer Unterschied:
Ich muss mich auf Mengen und Gewichte reduzieren, die ich tragen oder notfalls mit dem LastkraftFahrrad transportieren kann. Daher kaufe ich zum Beispiel keine Getränke in größeren Menge. Die Grenze liegt klar bei 6 bis 7 Flaschen im Nichtreal und 12 Flaschen im Netto. Meistens renne ich aber in den Netto, da dieser näher ist und ich so ein Sixpack schon auf diesen Weg etwa hunderttausend Mal absetzen muss. In der Regel entscheide ich auch zwischen Getränk und Milch, da ich beide nicht gut genug transportieren kann. So zieht sich das durch alle Produkte.
Mannmann hat dagegen Führerschein und Auto, ist damit Mengenmäßig nur in der Größe des Kofferraums und eventuell der Rückbank limitiert. Zudem ist er für alles verantwortlich, was mehr oder weniger Alkohol enthält.

Und heute? Heute habe ich mich Mengenmäßig übernommen. Einfach nur deswegen, weil Mannmann noch hier und da was einfiel, was wir dringend brauchten. Und da wir WEDER Milch noch Getränke im Haus hatte, kam ich heute nicht umhin beide zu kaufen.
Also suchte ich einfach mal mein Fahrrad wieder aus dem Keller. Ich habe mir da ja nicht umsonst einen extragroßen Korb drauf montiert. Leider fiel mir dann auch wieder ein, warum ich es seit Oktober nicht mehr angefasst hatte: Die Bremsen müssen dringend nachgezogen werden. Es gibt zwar noch eine Bremswirkung, die für den Alltag mehr als genug ist, aber eine Notbremsung ist damit einfach nicht mehr möglich. Leider stelle ich mich dabei immer strumsdumm an. Beim vorletzten Mal hab ich die Bremsen so falsch eingestellt, dass der Bremssattel bis aufs Metall abgeschliffen wurde. Innerhalb von 4 Monaten.
Außerdem war der Vorderreifen recht luftkarg, meine Luftpumpe ist allerdings so ein Miniteil und so konnte ich den Reifen nicht schön prall machen sondern halt nur „naja, reicht für den kurzen Weg“. Ich glaube, früher oder später sollte ich damit in den Radladen, damit es wieder mal durchgecheckt wird.

Wie auch immer: der Abtransport der etlichen Sachen klappte super. Und das waren 12 Paprika, 8 Nektarinen, 3 Knoblauchknollen, Creme fraiche, 4 Packungen Milch, Kinderbonbonse, 2 Packungen Frischkäse, 4x Bacon, 16 Schaschlickspieße, 3 Rouladensoßen, Chickenwings für Mannmann, 1 Chlorfix, 7 Flaschen Schwiuppschwapp und in weiser Voraussicht 1 Schokoeis zum Kugelnmachen.
Alles zusammen 92,54€. Da musste ich an der Kasse erst mal schlucken. Gut, dass das Schaschlick mit über 40€ der teuerste Posten ist und das nur ein temporäres Loch im Geldbeutel darstellt.

Mannmann kommentierte den Kassenzettel nebenbei mit „Autsch“. Ja, ich auch.

Webmasterfriday: Ich und Verkehr

Diese Woche wird nach dem Verhalten im Verkehr gefragt. Eigentlich speziell Autos. Aber ich habe keinen Führerschein und finde den Gedanken, selbst ans Steuer zu müssen, jetzt auch nicht besonders beruhigend. Wobei ich bestimmt sofort den nächsten, örtlichen Baum finden würde. Ganz bestimmt. Und auch als Beifahrer fühle ich mich nicht immer wohl. Aber da kann ich es wenigstens aussitzen – also genau das machen, was Angstpatienten tun sollen. Blöd wird es nur, wenn verkehrsbedingt die Situation geändert werden muss. Da muss man dann schon mal von 120+ auf 0 auf der Autobahn runterbremsen, weil Stau. Im optimalen Fall auf oder unter einer Brücke. Dann komm ich praktischer Weise von einer Angst in die nächste. Ich hab immer die Sorge, dass die Brücke einstürzen könnte. Oder jemand hinten rein donnert (und dann die Brücke einbricht). Oder plötzlich Final Destination-like plötzlich Baumstämme aufs Auto stürzen (dadurch jemand auffährt und dann die Brücke einstürzt). Und wenn wir schon dabei sind, kann ja gleich noch das Flugzeug aus Final Destintion direkt auf uns stürzen (nachdem die Baumstämme kamen und uns jemand reingedonnert ist [natürlich ein Bus], aber bevor die Brücke einstürzt – oder zeitgleich, je nachdem). Und ja, dann sind wir schon wieder beim U-Boot. Meinen Lieblingsbeispiel, wenn es um absurde Angstsituationen geht. U-Boote können in solchen Situationen immer tief fliegen und uns am Dach streifen, wodurch es abstürzt, ein Flugzeug mit sich reißt, Baumstämme rüber purzeln, ein Bus in uns reindonnert und Brücke unter uns einstürzt. Anschließend werd ich jämmerlich ertrinken, weil wir genau über der Donau standen.
Plausibel sein? Kann ich! 😉
Danach bin ich dann immer froh, wenns weiter geht. Dann wird mir wieder bewusst, wie bedeppert ich war und hab wieder Angst um die Geschwindigkeit, mit der der Fahrer uns durch die Landschaft katapultiert. Volle 20km/h! Wir werden steeeeeeeerben!

Aber wenn ich selber fahre? Also mit einen Gefährt, dass ich fahren DARF?
Dann ist es mein Rad. Und da bin ich nicht der geduldigste Mensch. Langsamere Radfahrer vor mir? RÜCK ZUR SEITE DU ARSCH ICH WILL VORBEI! Kinder, Mütter, Jugendliche, Lehrer, Rollatorführer und co auf den Weg – möglichst auch noch auf den Radweg – würd ich am liebsten überfahren. Da werd ich irre. Hunde auf der Fahrbahn? Vollbremsung, Tasche auf, Hund rein, Tasche zu, schnell wegradeln, bevor der Besitzer eingreifen kann.
Also rein gedanklich läuft das so und ich bin in diesen Momenten auch immer sehr unentspannt und habe ich gewisse Aggressionen bei Personen bestimmter Altersklassen (weswegen ich auch keine Kinder will). Entspannt fahren? Nur wenn die Bürgersteige hochgeklappt sind. Ob bereits oder noch ist egal, Hauptsache ich hab freie Fahrt.
Unheimlich sind mir Radfahrer, die genauso schnell sind wie ich und womöglich hinter mir fahren – und das auch noch über eine möglichst lange Strecke, inklusive Straßenwechsel. Dann stelle ich immer neue Streckenrekorde auf. Das selbe gilt auch, wenn sie die ganze Zeit vor mir sind, wobei ich dann eher dazu neige zu jagen. Also Tempo halten und immer schön hinterher. Möglichst an der Ampel nen guten Start hinlegen und dann vorne sein. YEAHA! Und dann ist der gleichschnelle Typ plötzlich hinter mir und dann ists auch wieder doof.
Am besten finde ich Radfahrer, die deutlich schneller sind. Da lohnt sich die Hatz nicht und sie sind nicht ständig hinter mir. Super!

Aber um gerecht zu sein: So geht es mir auch als Fußgänger. Wobei ich schon ordentlich durch die Straßen hetze, was Mannmann immer tierisch aufregt. Schaufensterbummel mit mir? Nicht möglich. Ich bin da eher Mann und gehe sehr schnell auf das Ziel zu, ohne Umwege. Außer da sind Hunde. Hunde sind immer tolle Umweggründe. Also wenn ihr mal eine erwachsene Frau im rasanten Schritt durch die Gegend flitzend (nicht rennend!) seht, die plötzlich begeistert „WAUWAU!“ quitscht und auf das arme Viech zuhält – das bin ich. Bitte nicht anfassen, ich beiße. 😉
Die zweite Ablenkung, die mich vom direkten Weg abhält, sind Buchläden. Da bin ich auch ganz Frau und stöber alles ab, während mein Kerl mit der Handtasche dem Rucksack (da passt mehr rein!) auf Thalias Sofas sitzt und wartet, dass ich fertig werde. Aber ansonsten ZIELSTREBIG. Ich schwör!
Wenn dann Menschen den Weg blockieren, werde ich grantig und aggressiv, weil ich nicht runtergebremst werden will. Dummerweise ist meine normale Laufgeschwindigkeit ungefähr die Geschwindigkeit eines ungeübten Joggers, nur eben ohne zu joggen. Die meisten Menschen laufen langsamer. Insbesondere wenn da noch Buden stehen. Weihnachtsmärkte sind der pure Graus! Aber wehe jemand hält mit. Und das auch noch hinter mir. O-M-G. Oder ich bewege mich innerhalb einer zu mir gehörenden Gruppe und muss voraus laufen. BÄHBÄHBÄH. In der Gruppe laufe ich lieber hinten, damit ich nicht versehentlich auf und davon flitze und mir dabei niemand in die Hacken läuft, weil ich die Geschwindigkeit normaler Menschen so schlecht nachahmen kann, wenn ich freie Fahrt hab.

Achja und was Straßenregeln angeht:
Als Fahrradfahrer und Fußgänger beuge ich die StVO gerne mal meinen Wünschen. Nichts tragisches. Ich fahre halt mal links auf der Fußgängerspur, wenn es vor 06:30Uhr ist und eh niemand auf der Straße unterwegs ist – ich sehe es dann nämlich nicht ein, zweimal die selbe Straße auf 1km Abstand zu überqueren, nur damit ich regelkonform fahren kann. Kommt mir dann doch jemand entgegen, bremse ich auf Schritttempo ab oder halte notfalls auch komplett an, damit der Andere sicher an mir vorbei kommt. Das selbe gilt für bestimmte Ampeln. Ampeln, deren Phasen ich sehr gut kenne und daher abschätzen kann, in wie weit es nun sicher ist, über die Straße zu gehen. Auch hier gilt: nur zu Zeiten, wo ich weiß, dass da kein Verkehr kommt und die Ampel nur da steht, weil zu Schulzeiten ein Zebrastreifen nicht reicht. Davon gibt es zwei im direkten Umfeld. Und hier gilt klar: links schauen, rechts schauen, links schauen, einkreuzende Straße checken, nochmal links, nochmal rechts, nochmal links und dann rüber. Mache ich aber nur, wenn die Straße wirklich frei ist. Sobald da ein Autofahrer auf seine Grünphase wartet, tue ich das auch am Fußgängerübergang. Und sobald Kinder in der Nähe sind sowieso. Aber um 22Uhr oder um vor 06:30 an einer ausgestorbenen, sehr gut einsehbaren Kreuzung zu warten und alles leer ist? Määääh. Am besten dann noch zu den Zeitpunkt, wo die Ampeln sich auf die Tag- oder Nachtphase einstellen, weswegen die Nebenstraße eine unüblich lange Rotphase hat, während auf der Hauptstraße nix fährt. Oder wenn die Busse mal wieder ihr Vorrangschaltung geschaltet haben und ich an der autoleeren Kreuzung stehe und weiß, das tue ich nun noch 5 Minuten. Ja, dadurch verpasst man dann auch mal den Bus, weil die Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite liegt und die Fußgängerampel wegen Vorrangschaltung einfach nicht grün wird. Und als junge Frau fühlt man sich im Dunkeln an einer Kreuzung, nachdem man womöglich noch ein paar suspekte Gestalten passiert hat, ja sooo sicher vor.

Aber wie gesagt: Ich schaue zu, dass ich keinen Dritten dadurch gefährde und gehe grundsätzlich auf Nummer sicher, bevor ich so einen Scheiß mache. Und wenn ich mir nicht sicher sein kann, weil Sichtfeld durch Wetter eingeschränkt oder ich wegen Krankheit nicht sicher reagiere (einmal hab ich zu spät gebremst und bin auf die Straße gebrettert mit den Rad, da hats die Vollbremsung des Autofahrers gerettet – das war aber nicht gewollt, da hatte ich eine Bronchitis und war auf den Weg nach Hause und irgendwie fehlten mir da 3 Meter Weg, den ich nicht bewusst wahrgenommen habe und daher nicht abbremste… kleiner Blackout. Danach hab ich das Rad dann auch geschoben), warte ich lieber.

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