Beim Kinderdoc kam ein Kommentar, dass „Blog“ als Wort ja sächlich wäre. Aufkam dies nach einem Beitrag, der über eine Spam-Mail bezüglich Blogs schrieb.
Begründung war der Wortstamm des Wortes, wobei hier das falschrichtige Wort genommen wurde. Nämlich Weblogbuch. Das ist gar nicht so falsch, da dieses Wort die Übersetzung des eigentlichen Wortstammes ist. Nämlich Weblog. Wie das halt so ist mir der fließenden Sprache, wurde das auf blog runtergebrochen und weil wir Deutschen englische Wörter so schnieke finden, haben wir uns Blog eben auch angeeignet.
Das Problem beim denglischen Wörtern, insbesondere wenn diese auch noch als Nomen gebraucht werden, sind die Artikel. Die englischen Sprachfutzis haben es sich ja einfach gemacht und benutzen überall das langweilige „the“, während wir direkt mit drei Hauptartikeln um die Ecke kommen, die dann auch noch gefallt werden wollen und nebenbei auch noch diverse andere Wörter beeinflussen (n und m und e und s und haste nicht gesehen bei Wörtern vor dem Nomen). Wir mögen’s kompliziert und das ist auch gut so, denn so kann man viel lustiger mit der Sprache spielen und gezielt falsch schreiben. Und seit der Rechtschreibreform, die ja alles mal so toll einfach machen sollte, wurde das ganze noch viel lustiger, weil jeder, der die Reform life mitgemacht hat, sich nun nicht mehr sicher ist, was nun genau richtig ist. Bei mir in der Schule wurde bis zuletzt beide Rechtschreibungen anerkannt und als richtig bewertet, weil wir eben genau in der Übergangszeit geschult wurden. Was das ganz jetzt auch nicht einfacher machte, denn wenn nach dem Komma das, daß und dass scheinbar immer richtig ist, woher weiß ich denn dann JETZT, was ich anzuwenden habe? Gut – doofes Beispiel, da hier nur daß durch dass ersetzt wurde und das Nachkommadas ansonsten weiter den selben Regeln und Eselsbrücken unterliegt (wenn welches oder dieses dann das, wenn nicht dann dass; wenn das(s) sich auf eine bestimmte Sache vor (oder nach) dem Komma bezieht, dann das, ansonsten dass usw.). Aber da gibt es durchaus schlimmere Worte, die mir nur nicht einfallen. Aber irgendwas mit dreifach-Buchstaben war da noch, wenn die Wortkombination dies verursachte. Mal waren dreifach-Buchstaben voll super, mal furchtbar falsch. Wann was galt, hab ich bis heute nicht gerafft. Aber Fälle kann ich ja auch nicht. Ich nutze, wies gefällt. ß und h machen mich auch immer ganz kribbelig und wann ich nun was und wo einsetzen muss, weiß ich bis heute nicht. Da hat immer nur stures Auswendiglernen und massive Wiederholung geholfen. Maße und Masse kann ich ach nur durch den Zusammenhang unterscheiden, wider und wieder ging 20 Jahre lang falsch, dafür kann ich Rhythmus, Standard und Starndart korrekt anwenden. 😉
Nach diesen kleinen Exkurs in mein nicht vorhandenen Sprachempfinden bleibt nun die Frage:
Heißt es DER Blog oder DAS Blog?
Sowohl der Duden als auch Wikipedia geben beides als korrekt an und verweisen auch auf die englischsprachige Herkunft.
Für mich ist es meistens der Blog, manchmal dann aber auch wieder das Blog – dass kommt nun wieder drauf an, wie liebevoll ich das meine… wenn ich grad ’nen Hass hab, dann kommt manchmal ins Spiel. In der Regel umgehe ich aber den Artikel, denn auch das geht bei denglischen Wörtern gut. Oder allgemein in der deutschen Sprache. Wer braucht schon Artikel? *höhö*
Nebenbei wunder es mich, das die Blog nicht möglich ist. Viel schlimmer als der oder das Blog klingt es ja nun auch nicht -aber selten habe ich mal ein denglisches Wort mit die als korrekten Artikel gesehen. Mir fällt da echt nix zu ein. Liegt das vielleicht daran, dass die keine eindeutige Mengenangabe machen kann und eh immer verwendet wird, sobald man von Mehreren spricht?
Die beste Methode ist aber immer noch: Blog beim Namen nennen. Bei mir wäre es also „Die Unsoziale-Blog“ oder „der GNIT-Blog“ oder „der Kinderdocblog“ oder „das Maskierte Blog“ oder… und schon hat man es sprachlich wunderbar umgangen. Auch wenn man ja eigentlich immer auf das Hinterteil artikuliet… aber der oder das Die Unsoziale-Blog klingt einfach Mist und das Die soll doch bitte mitgenommen werden, wenn man schon einen Artikel im Blognamen hat. So! Und ja, ich weiß, dass es eigentlich DER Maskierte heißt… aber mir fiel einfach nix passendes mit das sein! Ah doch… „das Apothekentheater-Blog“. Dann darf der Maskierte doch ein Kerl sein. Glück gehabt.
Man, man,
was hat man mich angefragt auf den Weg in die Kommentarbox an Buchstaben. Und wollte mir sogar noch welche mitgeben … 😉
Also: deine Wortschöpfung mit dem Namen der Blogs entsteht, weil in der deutschen Sprache gerne eine Hintereinanderreihung von Worten vorgenommen wird. Kann man aber auch anders machen. Bei deinem Blog würde ich von dem Blog der Unsozialen sprechen, zusammen mit der URI. Oder konkreter von dem Blog „dieunsoziale.wordpress.com“ – denn du trennst „die“ und „unsoziale“ nicht durch einen Bindestrich, so dass man es korrekter Weise auch als ein Wort schreiben muss.
Und zugegebenermaßen wechsle ich den Artikel für Blog auch gern zwischen das oder der – aber einfach eher vom Sprachgefühl her.
LikeLike
Für mich ist es ganz klar das Blog. Blog kommt von Web-Log. Ein Log gibt es auch im deutschen, und das Log ist nun mal sächlich. Also ist es auch das Blog.
Das gleiche Problem gibt es bei Emails. Die Email oder das Email? Für mich die, warum auch immer.
LikeLike
Der Blog. Hört sich für mich einfach richtiger an. Ich habe mich mal bewusst darauf konzentriert, das Blog zu schreiben. Es war gefühlt aber immer falsch. Also von nun an der Blog. Die E-Mail, die Nutella und die Cola. So und nicht anders.
LikeLike